Freitag, 13. März 2009

Auszug aus der Essenz der Ribhu-Gita

Der Videha Mukta

Der Videha Mukta1 ist frei von den geringsten Spuren des Denkens. Er verbleibt stets gänzlich in ununterbrochener Seligkeit in seinem strahlenden, reinen Gewahrseins-Selbst, achtlos gegenüber allen begrenzenden Formen, in einem Zustand von Maha-Mounam2. - Kap. 9, 1

Er ist die reine Verkörperung von Sat-Chit-Ananda3, alldurchdringend wie der Raum, endlos wie der Himmel, stets in vollkommenem Gewahrsein, spontan verbleibend im vollkommenen Brahman-Selbst in einem Zustand von stiller, ungebrochener und friedvoller Seligkeit. - Kap. 9, 15

Nicht ein Atom existiert getrennt vom Selbst, das die ungeteilte, einheitsbildende Vollkommenheit des gesamten Seins ist. Seele, Welt und Schöpfer sind untrennbar vom Selbst. Die Realität dieser Dinge besteht aus nicht anderem als allein der Realität des Selbst. - Kap. 10, 34

Alle Unwissenheit und Illusion, sämtliche leblosen und lebendigen Objekte, alle Wesen und Nicht-Wesenheiten, alle fünf Elemente, alle 25 zahllosenWelten, alle Körper und die Lebewesen, die in diesen erscheinen, und die nicht getrennt vom Brahman-Selbst sind, sind nichts als das Brahman-Selbst. Nichts als das Sein allein existiert, denn sogar das Nicht-Sein erhält seine Bedeutung nur auf dem Hintergrund des Seins. Einfach ausgedrückt, existiert alles nur als das alleinige Brahman-Selbst. - Kap. 12, 2

Alles objektive Wissen, alle Gedankenformen, alle sichtbaren Objekte, alle gehörten Klänge, alle Fragen und Antworten, alles eingenommene Essen und alle Illusionen, die alle nicht getrennt vom Selbst sind — alles das sollte allein als das Brahman-Selbst angesehen werden. - Kap. 13, 2

Daher sollte man die Gewohnheit einüben, alles stets als das Brahman-Selbst zu sehen, bis sämtliche Gedanken, deren Gegenstände nicht das Selbst betreffen, verschwunden sind. Sobald dieser Zustand einmal erreicht ist, sollte man nicht den geringsten Raum für Gedanken zulassen und für immer in Maha-Mounam1 verbleiben. - Kap. 14, 38

Alles das, was außer dem Brahman-Selbst wahrgenommen wird, verursacht Furcht und Kummer. Daher ist es deine Pflicht, dich fest in der Gewohnheit zu verwurzeln, alles Wahrgenommene allein als das Brahman-Selbst anzusehen. Nach angemessener Zeit muss sogar dieser eine Gedanke schließlich fallengelassen werden, um fest im immer freien, ungestörten, seligen Zustand des einzigen Brahman-Selbst zu verbleiben. - Kap. 15, 5

(-1 Der Begriff bedeutet wörtlich die „körperlos befreite Person“. Es handelt sich dabei um den reifen Anhänger der Lehre, der im Moment des Todes als das reine Sein-Bewusstseins-Seligkeits-Selbst verbleibt. Bildlich gesprochen meint der Begriff das reife befreite Wesen, welches, noch am Leben, ohne Körperbewusstsein und ohne Bewusstsein der es umgebenden Welt als reines Sein-Bewusstseins-Seligkeits-Selbst lebt

-2 „großes Schweigen“; Stillsein von Körper, Sprechen und Verstand

-3 Sein-Bewusstsein-Seligkeit

Gruß Benno Klöbel - Mitglied von Maharishis Meditationslehrer

1 Kommentar:

writing.angel hat gesagt…

Vedanta Mantra

Dies ist ein Mantra, das die Essenz der Vedanta Philosophie zum Ausdruck bringt.

Om
Purnam adah purnam idam
purnat purnam udacyate
purnasya purnamadaya
purnam evavashishyate
Om shanti shanti shanti

Om
Jenes ist ganz.
dieses ist ganz.
Aus dem Ganzen manifestiert sich das Ganze.
Wenn das Ganze verschwindet, bleibt das Ganze zurück.