Brahman (das Absolute) ist:
सच्चिदानन्द
Sat-Chit-Ananda
Sat = Sein
Chit = Bewusstsein
Ananda = Glückseligkeit
Nr. 61. - 09. Dezember 2012
Privat-Rundbrief von Ernst-Peter Flint, Inselgraben 8, 88131 Lindau-Insel
Dialog zwischen Ernst-Peter Flint und Dr. H. Krug über die Trennung von Selbst und Nicht-Selbst
Dr. Heinz Krug: „Die Trennung von Selbst und Nicht-Selbst ist immer vorhanden, ein Faktum. Es geht lediglich darum, sie korrekt wahrzunehmen.
Mit dem Kosmischen Bewusstsein ist diese Wahrnehmung zum ersten Mal korrekt.
Danach
löst sich aber die Trennung nicht auf, sondern das Nicht-Selbst löst
sich auf, so dass es keinen Sinn mehr ergibt, von einer Trennung zu
sprechen. Im Einheits-Bewusstsein gibt es kein Nicht-Selbst mehr und es
hat auch keine Vereinigung stattgefunden, lediglich das Nicht-Selbst ist
abhanden gekommen und ich realisiere, dass es eine Illusion war, ein Nicht-Selbst wahrzunehmen. Das Selbst jedoch ist das Einzige was bleibt, und es ist vollkommen erfüllend.“
Peter: „Die
Aussage: „von der Einheit zur Trennung und wieder zur Einheit“ habe ich
von Maharishi. Er sagte fast wörtlich: „Es kann sich nur das vereinen,
was vorher voneinander getrennt wurde.“ Ich sehe in Deiner Aussage aber
auch keinen Widerspruch.
Dr. Heinz Krug: „Natürlich
stimmen Maharishi's Aussagen, aber wir müssen sie richtig verstehen.
Daher ist das, was wir hier machen, alle diese wichtigen Aussagen genau
zu durchdenken, eine sehr wichtige und lohnende Tätigkeit. Die Veden
empfehlen es jedem ernsthaften Studenten, genau das zu tun, lieber
Ernst-Peter.
Peter: „Gott,
der Schöpfer, schafft die ,Schöpfung, um sich Selbst zu erfahren und
damit die Schöpfung, die nur scheinbar existiert, Fortbestand hat, sorgt
Gott dafür, dass wir von dem Schleier der Unwissenheit umgeben sind, um
nicht gleich wieder in der Einheit, im Selbst, zu verschwinden, d.h.
durch unsere Unwissenheit kann die Schöpfung Gottes fortbestehen. Wenn
wir das Spiel Gottes durchschaut haben, d.h. dass wir uns nicht mehr mit
seiner Scheinwelt identifizieren, dann hört die Täuschung über die
scheinbare Schöpfung auf und somit fällt das Nicht-Selbst - Gottes
Schöpfung (die Maya) - mit unserem Tod gänzlich weg, d.h. auch, dass wir
wieder Eins mit Gott geworden sind. Durch uns kann Gott sich dann
nicht mehr erfahren.
Nach
meinem bisherigen Verständnis gibt es nur das Selbst, das ich bisher
auch als Gott betrachtete habe, aber wie ich auch in meinem letzen
Rundbrief (siehe Rundbrief Nr. 60) gesagt habe, steht Gott über dem
ewigen Nicht-Selbst und dem ewigen Selbst - er ist der Manager von
beiden, d.h. Gott muss noch etwas Anderes sein als das uns bekannte
Selbst. Ich denke, dass wir mit unserem beschränkten Verstand, die wahre
Größe von Gott nicht ganz erfassen können.
Nach
dem Erwachen, d.h. nach der Selbstrealisierung im Kosmischen
Bewusstsein, wird uns die Trennung vom Selbst und dem Nicht-Selbst erst
bewusst. Durch die Hingabe zum Selbst beginnt die Vereinigung von Selbst
und Nicht-Selbst.
Das Selbst ist im Gottes-Bewusstsein von dem Licht, dem Nicht-Selbst, etwas getrennt (Lesh Avidiya). Etwas
Trennung wird immer - auch im Einheits-Bewusstsein - da sein müssen,
weil ohne die Trennung das Göttliche Spiel nicht stattfinden könnte,
d.h. auch, dass für unsere körperliche Existenz etwas Unwissenheit -
etwas Täuschung - notwendig ist!“
Dr. Heinz Krug: „Einheit
ist Einheit, ohne Trennung. Vielleicht ist da noch 1% Lesh Avidiya,
aber das spielt keine große Rolle. Daher ist das Einheitsbewusstsein
auch mehr als Gottesbewusstsein.
Nicht
einmal mehr zwischen Gott und mir (dem großen Selbst) besteht eine
Trennung. Alles bin ich. Alles ist zum Ich geworden. Es ist alles
Einheit. Alles bin ich. Es ist aber nicht dadurch passiert, dass etwas
vorher getrenntes wieder zur Einheit verschmolzen wäre, sondern das
Getrennte ist einfach weggefallen. Es gibt keine Objekte mehr, alles ist
nur noch das Spiel von Wissensfluktuationen in mir selbst.
Es kann keine Vereinigung von Selbst und Nicht-Selbst geben, sonst würde ja die Unwissenheit wieder eine Bedeutung bekommen. Das kann nicht sein.
Ab
dem Kosmischen Bewusstsein ist die Trennung zwischen Absolutem und
Relativen, Selbst und Nicht-Selbst da und geht nie mehr weg.
Das
feinste Relative passt sich an das Absolute an, jedoch gelingt das
niemals völlig. Es ist so wie mit großen Zahlen und der Unendlichkeit.
Die Unendlichkeit bleibt immer unendlich größer als die größte
vorstellbare Zahl. Ebenso bleibt das Absolute unendlich und das Relative
begrenzt. Dazwischen gibt es immer eine Lücke. Nur wenn das Relative
völlig verschwindet, verschwindet auch die Lücke. Dann ist alles
Relative weg. Was bleibt bin ich, der Atman.
Ich
erkenne in mir Fluktuationen. Einige dieser Fluktuation waren früher
begrenzte Objekte der Wahrnehmung. Jetzt sind sie alle ich selbst und
sind mit meiner unergründlichen Unendlichkeit durchtränkt. Daher sind
sie keine begrenzten Wahrnehmungsobjekte mehr, sondern nur noch die
Selbstwahrnehmung, in der das Selbst sich selbst als Fluktuationen
wahrnimmt.“
Peter: „Danke, lieber Heinz, für Deine ergänzende und erklärende Sicht.
Euer Peter
Jai Guru Dev